14.4. – 24.4. Lasha in Deutschland


Natürlich war Lasha viel früher als verabredet am Hotel in Tbislsi, um mit mir zum Flughafen zu fahren. Außer einem Wochenendtrip nach Paris in seiner Jugend ist dies die erste Flugreise und vor allem das erste Mal nach Deutschland. Nun ist der Flughafen in Tbilisi für eine 2 Millionen Einwohnerstadt, sagen wir einmal, eher überschaubar. Bei nur 4 „Andock-rüsseln“ für Flugzeuge und zwei Gepäckbändern, kann eigentlich nicht viel schief gehen. 

Tbilisi Airport

Tbilisi Airport

In der ersten Etappe ging es dann nach Istanbul und dieser Flughafen ist nun wirklich riesig. Aber wir hatten genug Zeit bis zum Anschlussflug und so konnte ich Lasha in aller Ruhe zeigen, wie man das Gate findet, wo die Anzeigen sind und was sie bedeuten und wo mann ggf. Hilfe bekommt. Auf dem Rückweg wird Lasha den Umstieg hier souverän meistern. In Hamburg hat Elke uns dann abgeholt und das Abenteuer Deutschland konnte beginnen.

Unser erster Ausflug am Sonntag ging an die Westküste. Wir hatten natürlich keine Kosten und Mühen gescheut und extra typisch norddeutsches Schmuddelwetter organisiert. Erster Stop war Wacken für das übliche Selfie mit Ortsschild. Als „Metal-Fan“ war Lasha der Ort natürlich ein Begriff und das Selfie ein Muss.

Der Nord-Ostsee-Kanal, wo die Schiffe durchs Land fahren, wird ebenfalls fotografisch erforscht. Die Nordseeküste bei Meldorf und bei Sankt-Peter Ording boten sich zur Beobachtung von Ebbe und Flut an (gibt es im Schwarzen Meer nicht) und rundeten den Tag, an dem uns auch Christian und Alex begleiteten ab. 

Unser Abendessen nahmen wir in St. Peter Ording ein und da stellte sich schon die erste Frage. Was sollen wir bestellen? In Georgien gibt es in der Regel kein Tellergericht, sondern einfach viele einzelne Leckereien auf dem Tisch und jeder nimmt sich was er mag. Dank Alex als Übersetzer konnte sich Lasha für ein Fischgericht entscheiden und er erwies sich in den nächsten Tagen als ausgesprochener Fischliebhaber. Das einzige was fehlte war Brot! In Georgien gibt es zu jeder Mahlzeit reichlich Brot, es ist wohl das was wir „Sättigungsbeilage nennen“. Wir fragten also nach Brot und schon nach 15 Minuten kam ein kleines Körbchen mit zwei kleinen leicht angerösteten Scheiben Weißbrot. Lasha wollte sich ausschütten vor lachen, denn das war für georgische Verhältnisse noch weniger als eine Warenprobe. Trotzdem hat Lasha das Essen genossen und dank Alex, der fließend russisch spricht, war sogar ein richtige Unterhaltung möglich.

Am Montag haben wir Hamburg besucht und zwar abseits touristischer Pfade. Wir besuchten Christian, der uns seinen Arbeitsplatz, die Feuerwache ausführlich zeigte. Ein Erlebnis für uns alle, denn auch Alex war wieder dabei. Anschließend ging es durch die „Schanze“, denn Lasha wollte ja gern sehen wie die Menschen so wohnen und leben.

Lübeck ist eine Perle und es war auch sofort Lashas Lieblingsstadt nachdem wir mit Alex, Christian und Halina ein wenig  durch die Gänge und Gassen geschlendert waren. Das klassische Panorama am Malerwinkel war natürlich der Höhepunkt.

Natürlich muss Lasha auch unsere Hauptstadt sehen und so fuhren wir, mit dem ICE am Mittwoch und Donnerstag nach Berlin. Mit Renate, die auch schon mit uns in Georgien war und Lasha kannte, hatten wir eine Fachkundige Reiseleiterin. Sie zeigt uns verschiedene Orte der einst geteilten Stadt. Da zurzeit auch zwei georgische Landesteile russisch besetzt sind, war Lasha sehr an der  Geschichte und vor allem den Bedingungen für die Menschen interessiert. Aber auch die touristischen Highlights  wie Brandenburger Tor, Regierungsviertel mit Reichstag, Checkpoint Charlie usw. klapperten wir selbstverständlich ab. 

Früh am Morgen stand Lasha bereits vor dem Hotel und fotografierte, aber was um Gottes Willen fotografiert man früh morgens vor einem Berliner Innenstadthotel?

Es waren die Fahrräder, die es ihm angetan hatten. Massen von Menschen die mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. In Georgien ist ein Fahrrad eher ein Kinderspielzeug, kein erwachsener Mann würde sich ohne Not auf so etwas setzen. Außer in Abasha, in dieser georgischen Stadt fahren viele Menschen mit dem Fahrrad, daher ist sie wohl so etwas wie das georgische „Ostfriesland“ – irgendwie komische Menschen eben.

Als dann auch noch zwei Fahrradpolizisten kamen und doch tatsächlich Autos kontrollierten war es um Lasha geschehen.

Niemals würde sich in Georgien ein Mann in seinem großen Wagen von einem Polizisten, der in kurzen Hosen mit einem Helm auf einem Fahrrad fährt, kontrollieren lassen 🙂

Nach so viel Reiserei war ein „Ruhetag“ sehr willkommen und Christian hatte im Studio von Romuald ein Shooting mit dem Model Jeanny organisiert. Hier war Lasha natürlich in seinem Element und es wurden tolle Ergebnisse produziert.

Hinaus aufs Land hieß es zum Wochenende. Rügen und der „Rasende Roland“ galt es zu erforschen. War Lasha zunächst noch skeptisch, was man bei einer alten Eisenbahn so fotografieren kann, wich die Skepsis dann purer Begeisterung. Das diese alten Dampfloks tatsächlich fahren und dann noch nach Fahrplan und das man auf den Plattformen draußen stehen und tolle Fotos machen kann begeisterte ihn und so fuhren wir die ganze Strecke bis nach Göhren. Hier trafen wir uns mit Sunny, der zwei Models für ein Strandshooting organisiert hatte. 

So vergingen die Tage wie im Fluge und der Montag musste für den Einkauf von Geschenken für die Familie reserviert werden. Also ab nach Hamburg zum Shopping. Es blieb aber noch genug Zeit Jennifer zu treffen, die am Vortag erst aus den USA zurück gekommen war. Jennifer und Lasha kennen sich auch aus Georgien bereits.

Voll bepackt mit Geschenken und vielen Fotos und Eindrücken ging es am Dienstag zurück nach Georgien und der Umstieg in Istandbul hat natürlich gut geklappt.

Kategorien:Reiseberichte

1 Kommentar

  1. I will never forget this trip to Germany.I was very happy.I found a family in Germany.You are my best friend and will remain forever
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