26.8. – 11.9.2017 Zwei Wochen Tbilisi – ohne Programm


Wir waren ja schon einige Male in Georgien, für mich war es das 10. Mal, und so wollten wir dieses Mal uns einfach nur treiben lassen. Und das in der Großstadt Tbilisi.
Die Anreise war gewohnt unkompliziert mit Turkish Airlines über Istanbul. Politisch vielleicht nich ganz korrekt, aber die einzige Möglichkeit unser Reisegepäck ohne große Kosten zu transportieren (30 kg Freigepäck pro Person).

Tbilisi Airport hat ein zweites Terminal bekommen, welches wir gleich einweihen durften, da alle „Arrivals“ durch diese Terminal laufen. Passkontrolle und Einreise wie gewohnt unkompliziert, stehen wir schon bald am nagelneuen sich drehenden Gepäckpack, welches auf der Anzeige das Gepäck aus Istanbul verspricht. So ein leeres, sich drehendes Gepäckband hat etwas ungeheuer meditatives. Und so reihen sich immer mehr Passagiere aus Istanbul ein, um der Meditation beizuwohnen. Nur Gepäck läßt sich nicht sehen, vielleicht um die Meditation nicht zu stören.
Nach einer gefühlten Ewigkeit spricht uns eine Mitarbeiterin der Aufsicht von hinten an: „“Baggage Istanbul?? – Here!!“ und zeigt auf das Band hinter uns, auf dem unser aller Gepäck geduldig seine Runden dreht. Wenn man auf Gepäck aus Istanbul wartet muss man also an das Band an dem das Gepäck aus Abu Dhabi angezeigt wird…
Mit einem beherzten Sprint sichere ich uns den einzigen(!) Gepäckwagen im gesamten Ankunftsbereich und ab gehts.
Unser Freund Gia holt uns ab und sein Gesichtsausdruck beim Anblick unseres Gepäckberges zeigte eine gewisse Angst, als hätten wir beschlossen gleich für immer hierzubleiben. Dabei sind es nur ein paar Mitbringsel.

So kommen wir im wunderbaren Hotel Suliko mitten in Tbilisi an und richten uns erst einmal ein, denn wir werden wir für die nächsten zwei Wochen bleiben. Das Hotel Suliko ist einfach super, mitten in der Stadt (oberhalb der Rustavelli Ave) gelegen, aber trotzdem absolut ruhig. Freundliches Personal, toller Service und ein leckeres Frühstück. http://www.suliko.eu/de/
Absolut empfehlenswert.

Eigentlich könnte der Reisebericht hier zu Ende sein, denn wir haben es tatsächlich geschafft uns an unser Vorhaben – keinen Plan – zu halten und die zwei Wochen einfach zu genießen.
Gia hat uns dann am 11.9. auch wieder zum Flughafen gebracht, wohl hauptsächlich um sicher zu sein, dass wir tatsächlich ausreisen… 😉

Na ja, ein paar Geschichten gab es natürlich doch. Neben einigen Touren durch bekannte Stadtteile (enorm wie sich die Stadt verändert) zog es uns vor allem in unbekannte Stadtteile. Varketili – mein Gott was wollt ihr da denn? So jeder Georgier dem wir von unserem Ausflug berichteten, na ja einfach nur gucken.

Gldani einige Tage später, fand dann schon eher Gnade in den Augen unser georgischen Freunde, mit denen wir uns immer gern und reichlich getroffen haben.

Ein besonderes Erlebnis in jeder Hinsicht waren aber unsere Ausflüge mit Lasha Shalamberidze, einem georgischen Fotografen den wir von vorherigen Reisen schon kannten und der wirklich tolle Bilder macht.
https://www.facebook.com/lasha.shalamberidze
http://photographer.ge/

Schon am ersten Tag ist er mit uns einmal um den Tbilisisee gefahren um uns einige „locations“ zu zeigen. Am zweiten Tag trafen wir ihn dann in „action“ als Hochzeitfotografen und er hat mich gleich als Hilfsfotograf mit eingespannt.

Diesmal waren wir allerdings ohne Dolmetscher, denn Lasha spricht kein deutsch und nur wenige Worte englisch. Dafür außer georgisch noch fließend russisch. Unsere Georgischkenntnisse beschränken sich auf das bestellen von Bier und die Russischkenntnisse auf das zählen bis fünf.

Natürlich kann man sich mit Händen und Füßen verständigen, aber wir haben dann festgestellt, dass auch der Google Translator eine wertvolle Hilfe sein kann. Am brauchbarsten erwies sich die Übersetzung English – Russisch – Englisch. Wir hatten also viel Spaß bei den Fotosessions und im Restaurant indem wir Sätze in unser Handy sprachen und das Ergebnis dem Gegenüber zum Lesen vorhielten.

Lasha hat für uns drei tolle Fotoshootings organisiert, mit georgischen Models. Es war so herrlich unkompliziert und bei einer unendlichen Auswahl an Outfits, gekonnten Posen und tatkräftiger gegenseitiger Unterstützung bei Ideen und Technik sind die Ergebnisse einfach toll. Und das obwohl ich bekanntermaßen ja eigentlich nicht so der Modelfotograf bin.
Beim ersten Shooting war auch Mikheil Pitiurishvili dabei, ein bekannter Hochzeits- und Portraitfotograf aus Tbilisi. Schaut euch einfach mal seine Bilder an: https://500px.com/mixo
Wir haben ihn später noch einmal in einem Park getroffen, als er gerade eine Hochzeit begleitete.

Und noch eine kleine Geschichte… unsere Google Translator Aktionen erfordern natürlich eine Internetverbindung und da die Telekom mir für Georgien in ein „Supersonderangebot“ 150 MB Volumen für 15 Euro gemacht hat, haben wir uns entschlossen eine georgische SIM-Karte zum Einsatz zu bringen. Das ging mit Vorlage des Passes innerhalb weniger Minuten und so haben wir für 3,75 € ein kleines Gesprächsguthaben inkl. SIM Karte und 4 GB (!) Datenvolumen erstanden.
Wer also gern viel Geld fürs telefonieren ausgeben möchte, der erreicht mich nun auch unter meiner georgischen Telefonnummer +995 591 307 170
🙂

Unser Versuch einige Vögel und den Sonnenuntergang in der Steppe Garedji zu fotografieren verlief allerdings nicht wie erwartet. Zunächst ließen sich keine Vögel blicken (vielleicht zu warm) dann erspähten wir Blauracken, die sich jedoch beharrlich unseren Objektiven immer wieder entzogen. Blieb also noch der Sonnenuntergang, aber eine Stunde vorher bezog es sich komplett und über Rustavi gab es ein heftiges Gewitter

Zum Abschluss noch einige Eindrücke von unseren Streifzügen durch Tbilisi.

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3 Kommentare

  1. Eine sehr schöne Sammlung kleiner Geschichten, so wird Georgien interessant. Schade dass hier immer nur eine kleine Auswahl an Bildern sinnvoll ist – davon gibt es bestimmt noch viel mehr.
    Gruß
    Georg

  2. Lieber Jens, ich hab so viel gelacht … ein schöner Blogbeitrag, ich dank dir sehr!

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