Eine Seefahrt die ist… schaukelig. Bei rund 7 Windstärken war es selbst im Schutze der zahlreichen norwegischen Inseln und Fjorde kein wirkliches Vergnügen die schönen Landschaften entlang der Hurtigrute zu genießen. Und der eigentliche Höhepunkt, die Fahrt durch den Raftsund, fiel dem dichten Schneetreiben zum Opfer, denn es war fast nichts zu sehen. Ich hatte das Schiff schon in Harstad verlassen um unser Mietauto zu holen und war dann auf dem Landweg nach Svolvær gefahren und war gespannt auf die „grünen Gesichter“. Aber alle Teilnehmer waren fit und haben die Reise trotzdem mehr oder weniger genießen können.
Unser erster Tag in Henningsvær hielt die ganze Wetterpalette der Lofoten für uns bereit, Sonne, blauer Himmel, Wind, Wellen, Schneetreiben, grauer Himmel, Polarlicht. Es wurde also ersteinmal „unser Dorf“ inspiziert.
Am zweiten Tag war der Sonnenanteil etwas höher und so ging es in die Umgebung auf die Insel Gimsøy. Die dortige Kirche, durch dicke Stahlseile gegen windbedingtes Umfallen geschützt, zeigte sich innerhalb kurzer Zeit in den verschiedensten Witterungen.
Der Mittwoch gehörte dann dem großen Ausflug. Es ging bis ans Ende der befahrbaren Lofoten nach Å (sprich O – wie in offen). Auf dem Weg dorthin besuchten wir Nusfjord und Hamnøy und auf der Rückfahrt Flakstad und Utakleiv. Eigentlich hätte man alle hundert Meter anhalten können, denn dauernd sprangen uns Motive an. Aber so hatten wir Zeit uns etwas mehr in die Landschaft und das Licht einzufühlen.
Der Donnerstag führte uns nach Unstad und Eggum, was nicht so ergiebig war wie erhofft. Eine alte Hütte direkt an der Hauptstraße E10 zog uns mehr in ihren Bann. Und wir kamen gerade rechtzeitig zurück um dem Aufhängen der Kabeljau-Leiber im abendlichen Gegenlicht beizuwohnen.
Freitag war der Tag des „timings“. Zuerst wollten wir die Landung einer Turboprop um 11.30 Uhr auf dem lokalen Flughafen von Svolvær erleben und sie kam sogar aus der richtigen Richtung. Dann ging es auf die alte Fischerinsel Svinøya, um von dort einen Blick auf Svolvær zu werfen. Nach eine Kaffeepause und der traditionsreichen Bäckerei Kringla (=Brezel) ging es Richtung Raftsund, allerdings nicht ohne einen Stop am Aussichtspunkt Sildpollen einzulegen.
Pünktlich um kurz vor 16 Uhr erreichten wir die Raftsundbrücke um die Einfahrt des ältesten noch in Betrieb befindlichen Hurtigrutenschiffes – die MS Lofoten – in den Raftsund zu erleben (und diesmal ohne Schneesturm). Nach der Durchfahrt ging es flugs mit dem Auto hinterher und wir erwischten es gerade noch an der nächsten Engstelle des Sundes. Armin hatte schon bei der Anfahrt auf diese Stelle die Schiebetür geöffnet und in Profifotografenmanier aus dem fahrenden Auto heraus die erste Bilder gemacht. Soviel Einsatz wurde dann auf von der Besatzung der MS Lofoten mit einem freundlichen, lauten Signal des Typhoons gewürdigt. Aber wir waren damit noch nicht am Ende, denn nun ging es zurück nach Svolvær, wo wir die MS Lofoten bei der Einfahrt in den Hafen mit der „winkenden Fischersfrau“ erwischen wollten, was natürlich auch gelang 🙂
Unseren letzten Tag auf den Lofoten verbringen wir in Henningsvær, unserem Dorf. Noch einmal besuchen wir unsere lieb gewonnenen Plätze, den Leuchtturm diesmal bei blauem Himmer, die Fischgestelle, die Fischverabeitung und auch den Strand von Rørvika um noch einmal die Graufilter zum Einsatz zu bringen.
Am Abend wollten wir eigentlich noch ein paar Aufnahmen zur blauen Stunde machen, doch noch während der blauen Stunde setzte das Nordlicht ein und begleitet uns mal stärker und mal schwächer bis in die Dunkelheit.
Welch ein krönender Abschluss einer tollen Reise.
Hm,
wenn der Schnee mal nicht von rechts kommt, ist die Landschaft bei Licht ja wirklich beeindruckend.
Der Bericht macht Lust auf mehr, auch darauf mal selber vorbeizuschauen.
Nicht nur wegen der täglichen Fischration. Soll ja gesund sein 🙂