Das wir die Zimmer etwas günstiger bekommen hatten, weil im Hotel gerade umgebaut wird, hatte uns natürlich gefreut. Wir ahnten da aber noch nicht, dass wir irgendwie „auf“ der Baustelle wohnten und die Handwerker offenbar wenig Schlaf benötigten. Wir bewegten uns zwischen diversen Baumaterialen und fleißigen Handwerkern, die um 7 Uhr morgens bereits in Gang waren und um 1 Uhr nachts immer noch Kabel verlegten. Die Unruhe wurde noch erhöht, durch ein Filmteam, welches in der Umgebung des Hotels einen Film über den Widerstand im 2. Weltkrieg drehte (Der 12. Mann). Und so spazierten nicht nur verschiedene Handwerker sondern auch deutsche Wehrmachtssoldaten in voller Montur inkl. Bewaffnung durch den Frühstücksraum. Naja, so gab es wenigstens etwas zu sehen, denn der Blick nach draußen war durch eine provisorische Bauwand komplett unmöglich.
Wir hatten aber schon ein wenig die norwegische Gelassenheit angenommen, mummelten uns in unsere warme Kleidung und erkundeten erst einmal unseren Ort.
Richtig viel Schnee, Temperaturen deutlich unter null Grad und strahlender Sonnenschein, was will man mehr. Die Motive springen uns förmlich an und wir brauchen den ganzen Vormittag für die gut 2 km um die Bucht zu umrunden.
Der Nachmittag gehört dann der Region nördlich der Brücke mit Kaufmann, Fischverarbeitender Industrie und vielen Schiffen.
Na ja und Nordlicht müssen wir natürlich auch probieren. Nach dem Abendessen (natürlich Fisch) geht es vor die Tür. In hundert Metern vom Hotel auf einer kleinen Anhöhe im Fjord postieren wir uns (zusammen mit einigen wenigen anderen Fotografen) und schon geht es los. Trotz der Lichter der Straßenbeleuchtung ist das Nordlicht gut zu sehen und nach den üblichen Kämpfen mit Stativ und Kameraeinstellungen (wie geht unendlich, warum wackelt die Kamera auf dem Stativ, welche ISO nochmal, wo stellt man das ein, unendlich habe ich nicht, der fokussiert nicht, hat mal jemand Licht, die Zeit stimmt nicht, ich kann nur 1 sec, usw…) gelingen allen beeindruckende Bilder der „aurora borealis“, dem Nordlicht – das sich uns unablässig zeigt.
Kommentar verfassen