Der Morgen ist „frisch“. In der Nacht gab es etwas Bodenfrost und die ganz hohen Bergspitzen haben etwas Schnee bekommen. Also warten wir, bis die Sonne weiter herum kommt.
Beim Frühstück ist es dann schon wieder sehr angenehm und ich denke plötzlich daran, dass der nächste Supermarkt von hier mehr als 100 km entfernt ist. Und selbst bei sehr geübter Fahrweise braucht man hin und zurück sicher mindestens 10 Stunden. Erstaunlich, was wir alles bekommen hier.
Den heutigen Tag lassen wir ruhig angehen. Wir wollen das Tal erkunden, an dessen Ende sich auch die Grenze nach Tschetschenien befindet. Schon kurz nach dem Start müssen wir aber erst einmal einen Greifvogel fotografieren, der sich aber schnell genervt abwendet. Also nutzen wir die Zeit für etwas geduldigere „Models“. Die Blumen können nicht so einfach weg.

Gerade noch erwischt, bevor er das Weite suchte…

Auch einmal ein Blümchenbild von mir…
Unsere Fahrer bringen uns absolut sicher um jede Kurve. Wenn man nicht auf der Straße bleibt, kann das böse enden, wie wir plötzlich sehen können. Der Unfall ist schon ein paar Tage her und für die Insassen nicht so glimpflich ausgegangen, aber es war wohl auch Alkohol im Spiel.
Wir genießen lieber die Landschaft und statten dem Dorf Parsma einen Besuch ab. Das Dorf ist inzwischen weitgehend verlassen, aber einige wenige Schäfer treffen wir noch an.
Da hängt doch etwas zum Trocken und zwar nicht nur Schuhe. Das muss näher erforscht werden. Es handelt sich um Schaffleisch, das getrocknet wird. Es wird mir natürlich sofort etwas angeboten und… ich muss sagen… echt lecker. Zuerst ziemlich hart und zäh gewinnt es im Mund immer mehr an Geschmack. Dazu passt jetzt eigentlich ein leckeres Bier, aber das lassen wir mal.
Wir fahren dann noch bis Girevi, aber weiter geht es dann wirklich nicht mehr, zumindest mit dem Auto. Zu Fuß und mit Pferd kann man noch weiter und erreicht dann in drei Tagen Shatili, wenn man es denn schafft über den 3431m hohen Assunta-Pass zu kommen. Man bewegt sich dabei aber direkt an der Grenze zu Tschetschenien und daher gibt es hier auch eine Station der georgischen Grenzpolizei. Ohne gültigen Pass kommt man hier nicht weiter. An der Grenzstation beobachten wir einzelne Leute, die sich angeregt mit dem Türdrücker eines kleinen Anbaus unterhalten. Die Auflösung kommt von Lasha: Es gibt hier keinen Mobilempfang, aber die Tür ist aus Metall und reflektiert die letzten wenigen Strahlen, die hier noch hinkommen. Wenn man nun sein Telefon auf die Türklinke legt hat man vielleicht Glück und bekommt „einen Balken“. Mit der Freisprecheinrichtung kann man dann doch Kontakt zu seinen Liebsten bekommen.
Auf der Rückfahrt trafen wir dann plötzlich Suliko (unser Fahrer vor 3 Jahren), der mit zwei Touristen und einem Guide einen Tagesausflug von Omalo aus machte. Da wollten wir natürlich ein wenig reden und schwärmen, aber Suliko hat außer „Hallo, wie schön“ nicht viel gesagt, ein echter Tusche eben.
Ansonsten verlief die Rückfahrt problemlos wie immer. Naja, wir mussten durch diverse Bäche und Flüsse aber unsere Fahrer haben das alles gut im Griff gehabt.
Und nun das Ganze noch einmal aus der Sicht der Autos…
Danke Kerstin für das Video
-wird fortgesetzt-
-stay tuned-
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