16.7.2015 Georgien im Juli (4)


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Nach einem kurzen Stopp an der Bagrati-Kathedrale, um diese auch bei Tageslicht zu sehen, starten wir nach Chiatura. Es ist eine alte Industriestadt, in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Direkt am am Stadtrand empfängt uns ein „Monumental-Denkmal“ aus sowjetischer Zeit. Es ist so unglaublich mit den alten Plattenbauten im Hintergrund, dass wir es natürlich sofort fotografieren müssen.

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Weiter geht es in die Innenstadt zur zentralen Seilbahnstation. Seilbahnen waren einmal das Hauptverkehrsmittel in Chiatura. Es gab deren rund 60 und davon sollen heute noch rund 20 in Betreib sein. Leider hat der „Hauptbahnhof der Seilbahnen gerade heute seinen Betrieb eingestellt. Sie sollen angeblich – irgendwann – durch Neue ersetzt werden. Aber ein fahrbereiter Linienbus ist ein würdiger Ersatz als Motiv.

JMF32733Linienbus vor dem Seilbahn-Hauptbahnhof

JMF32768sehr gemütlich…

Ein Stückchen weiter machen wir dann unsere „Seilbahnerfahrung“. Vier Anlagen mit unglaublicher Technik versehen hier seit über 50 Jahren klaglos ihren Dienst. Auch wenn die Kabinen eher aussehen wie ein verrostetes Dixie-Klo, müssen wir natürlich mit. Wir haben zwar ein mulmiges Gefühl, überleben aber beide Fahrten schadlos. Das Personal ist recht amüsiert über unser fotografisches Interessen an diesen „Denkmälern der Technik.“

JMF29119Talstation

JMF32759Bergstation

JMF32797die Fahrt kostet übrigens nichts

JMF29140Aber damit ist noch nicht genug. An einer Verarbeitungsstation für Mangan machen wir noch einen Fotostopp. Sofort werden wir eingeladen zu fotografieren und so stapfen wir zwischen zerlegten LKW Motoren, Baggern, und abenteuerlichen Maschinen herum.

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JMF29136eindeutig der Chef, oder?

Weiter geht es nach Bakuriani und wir genießen nach diesen intensiven Begegnungn nun erst einmal die Aussicht. Einen kurzen Zwischenstopp machen wir noch in Borjomi, um das weltberühmte Mineralwasser zu kosten… Es findet geteiltes Echo.

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Der nächste Tag in Bakuriani beginnt mit einem Stopp am Bahnhof der Schmalspurbahn und es läuft gerade ein Zug ein. Auch hier werden wir sofort eingeladen zu fotografieren, die Lok von innen und außen zu inspizieren und es müssen natürlich diverese Erinnerungsgruppenbilder geschossen werden.

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Nun aber nichts wie weiter, denn wir wollen heute über Tabatskuri – dem Hochland des kleinen Kaukasus nach Vardzia fahren. In vielen Kurven geht es hinauf zum über 2000m hohen Pass. Wir sind sehr schnell in der tiefhängenden Wolkendecke und können kaum die Schotterpiste erkennen.

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Unser Fahrer Sascha erkundigt sich bei einem entgegen kommenden Armenier nach der Wetterlage. Aber auch auf der anderen Seite des Passes ist dichter Nebel und auch auf der gesamten Hochebene. Wir überlegen kurz und beschließen umzudrehen und „außen herum“ über Achalziche zu fahren. Das ist zwar deutlich weiter, aber da sind wir unter den Wolken und können wenigstens etwas sehen.
So kommen wir in Achalziche zu einem Stopp an der sehr schön restaurierten Festung Rabat.

JMF32871Rabat

Und wir halten an diversen Aussichtspunkten, an denen sich Panoramen geradezu aufdrängen, verschiedenen Hängebrücken und schließlich gegenüber der Höhlenstadt Vardzia.

Diese erkunden wir am nächsten Tag. Zum Glück sind wir direkt zum Öffnungszeitpunkt (10 Uhr) da. So haben wir die Chance Aufnahmen weitgehend ohne Touristen zu machen. Denn bereits ab 11.30 Uhr drängen sich die Reisebusse auf dem Parkplatz. Wir verbringen über 2 Stunden in der Anlage und werden dann von Sascha wieder abgeholt.

JMF32925Höhlenstadt Vardzia

Für den Nachmittag planen wir durch den Fluss zu gehen und eine Felsenkirche zu besuchen. Wir checken daher noch kurz die Furt und sehen, dass der Wasserstand niedrig genug ist. So stärken wir uns in unser traumhaften Unterkunft (Valodia’s Cottage) mit einer Wassermelone, ziehen uns für die Flussquerung passend an und stehen dann eine gute Stunde später wieder an der Furt – welcher Furt??? Irgendwie sieht alles anders aus. Wo woher Steine aus dem Wasser ragten ist jetzt nur noch reissendes Wasser. Sascha probiert ein wenig in den Fluss zu gehen, aber man kann sich kaum auf den Beinen halten und das Wasser geht ihm schon nach 2 Metern bis zu den Oberschenkeln. Das Wasserstand muss in dieser einen Stunden enorm gestiegen sein. So müssen wir unseren Ausflug schweren Herzens abblasen, es ist einfach zu gefährlich. Daher genießen wir den Nachmittag dann lieber in unserem Quartier. Am Abend machen wir dann noch ein paar Aufnahmen der beleuchteten Höhlenstadt, ein kräftiges Gewitter treibt uns aber abrupt wieder zurück ins Quartier.

JMF29247Blaue Stunde und Gewitterfront

Sascha hat in zwischen herausgefunden, dass es auf türkischer Seite des Flusses einen Staudamm gibt, der ab und zu einfach mal geöffnet wird. Im Moment immer am frühen Nachmittag.  Und so nutzen wir den nächsten Morgen dann doch noch für unser Flussdurchquerung und den Besuch der Johanneskirche. Diese Kirche ist komplett innerhalb des Felsens und nur durch ein kleines Loch kriechend zu erreichen. Ein tolles Erlebnis.

Auch der Rückweg klappt problemlos und Sascha – eine echter Georgier eben – fängt während der Durchquerung mit seiner Sandalen mal eben noch einen Fisch!

JMF29267der Hinweg konzentriert…

JMF29258… in der Kirche…

JMF32969…auf dem Rückweg wird auch schon einmal getanzt…

JMF32981…oder Fische gefangen.

Gegen Mittag machen wir uns aber endlich auf die lange Fahrt über die Hochebene nach Tbilisi.

JMF29291viel Verkehr auf der Straße…

JMF18886Storchendorf Ninotsminda

JMF29283armenischer Bauer als Model

Nach vielen, vielen Fotostopps und einer verdienten Pause im Hause von Sascha und seiner Frau Nana gegen 20 Uhr erreichen. Es war ein langer, aber sehr schöner Tag, der natürlich mit einem fulminanten Mahl ausklingt.

JMF33110Mal ein Grill in passender Größe…

JMF33111zwei Tänzer in georgischer Tracht.

Morgen geht es dann für zwei Tage noch auf eine kleine „Ostschleife“ nach Kachetien.

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