Übersetzen könnte man den Namen unserer Insel Sommarøy mit Sommerinsel. Und bei 4 Grad Außentemperatur (nachts -2) scheint es für die Norweger auch so zu sein. Denn wir haben bereits die ersten mit kurzer Hose und T-Shirt gesichtet. Das Personal hier im Hotel empfindet die Temperaturen auch als frühlingshaft und sie vermissen etwas den Schnee. Nun ja, hier direkt auf der Insel liegen so 10 bis 20 cm, meist in Form von blankem Eis. Aber nur wenige Kilometer Richtung Festland sind es dann schon zwischen 1 und 3 Metern. Dort haben wir uns dann auch in der „Schneefotografie“ versucht. Es ist gar nicht so einfach in der weißen Landschaft geeignete Strukturen zu finden und den Schnee nicht dunkelblau erschienen zu lassen. Aber die endlosen weißen Flächen sind schon faszinierend, besonders, wenn man dann noch zwei Hundeschlitten entdeckt.
Selbst in diesem von Fischindustrie geprägtem Ort werden wir jeden Tag vom Zauber des Lichts des Nordens gefangen. Endlose blaue Stunde, lange Schatten und eine Sonne die immer mal wieder zwischen dunklen Wolken hervorkommt… hier könnte man ewig fotografieren. Da wartet man, dass die Sonne hinter dem Berg verschwindet, aber sie bewegt sich nicht nach unten sondern überwiegend quer. Da kann das Warten schon einmal eine kalte Angelegenheit werden.
Tja, mit dem Polarlicht (Aurora borealis) sind wir leider nicht besonders gesegnet. Die Aktivität ist niedrig und der Himmel des nachts meistens bedeckt. Aber manchmal kann man dann doch etwas „grün“ in den Wolkenlücken des nächtlichen Himmels erblicken. Und sofort beginnt natürlich die fotografische Hektik… Anziehen, noch mehr anziehen, Handschuh suchen… (Handschuhe verlieren sich leicht, wir haben inzwischen eine stattliche Anzahl von Einzelstücken aufzubieten), Stativ schnappen und ab nach draußen und… RUMMMS liegt man wahlweise auf der Nase oder dem Rücken, weil man in der Hektik die Spikes vergessen hat. Schnell ein paar Meter vom Hotel weg ins Dunkel und das Stativ aufgestellt, Kamera drauf… und… schon ist das Licht wieder weg.
Aber manchmal klappt es dann doch.
Und wieder schöne Bilder. Schön anzusehen und der Bericht ist lebhaft geschrieben. Gut so…