13.8.2014 …unerwartete Abenteuer


Die ersten Tage mit Elke, Anke und Daniel waren unerwartet turbulent. Ich fuhr mit unserem Guide Lasha zum Flughafen, die Maschine aus Istanbul landete pünktlich und es war ein tolles Wiedersehen, aber leider ohne Gepäck.Für rund 100 Fluggäste waren etwa 20 Koffer mit gekommen, das bedeutet 80 Fluggäste am „lost and found“ Schalter, der von dieser Situation doch einigermaßen überrascht war. Doch schon nach knapp 2 Stunden war auch das erledigt.

JMF34514Lasha hat die drei Ankömmlinge aus dem „lost and found“ befreit

Es sollte sich aber zeigen, dass auch die folgende Flüge von Turkish Airlines von Istanbul offenbar weitgehend ohne Gepäck abgewickelt wurden, denn die Liste der fehlenden Gepäckstück wuchs in den nächsten Stunden auf weit über 300 an und damit war der dann doch eher gemütliche Flughafen doch etwas überfordert.
Und hier kommt jetzt George von Georgia-Insight ins Spiel. Nur durch einen permanenten Pendelverkehr zwischen Innenstadt und Flughafen, beharrliches Nachfragen, selbstständiges durchsuchen der hunderte von Gepäckstücken gelang es ihm am Sonntag Nachmittag die beiden Koffer unser Damen zu ergattern. Für Daniel galt es nun also einen Plan B zu entwickeln.

Leider musste ich mich am Sonntag Abend aus dem aktiven Leben verabschieden. Eine etwas verschleppte (typisch Mann – das wird schon wieder) Darminfektion hatte sich äußerst heftig Aufmerksamkeit verschafft, unter anderem mit über 40 Fieber. Am Montag früh dachte ich eine ärztliche Konsultation wäre sicher gut und… sofort (und zwar wirklich sofort) war George zur Stelle und eröffnete zusätzlich zum Flughafenpendeldienst noch einen Patiententransportdienst. So lernte ich das georgische Gesundheitssystem kennen. Nach einem Besuch in der Notfallaufnahme ging es weiter zu einer speziellen Klinik für Infektionskrankenheiten (ein toller Ort für ein „lost place shooting“) aber danach war mir wirklich nicht zu Mute. George organisierte alles, sorgte für „verkürzte Wartezeiten“ übersetzte meine Beschwerden, diskutierte mit dem Personal warum eine stationäre Aufnahme nicht in Betracht kommt, telefonierte zwischendurch mit dem Flughafen, kümmerte sich um die Organsation seiner anderen Reisegruppen, verifizierte die Angaben der Mediziner mittels eines Telefonates mit seiner eigenen Krankenkasse… einfach Wahnsinn. Nach rund vier Stunden waren die Untersuchungen abgeschlossen (Bei Touristen will man sich offenbar keinen Fehler erlauben) und George fuhr mich und Elke zurück ins Hotel. Die Ergebnisse sollten nach der Visite am Nachmittag vorliegen. Also ging es für George wieder zum Flughafen (leider immer noch kein Koffer für Daniel), dann wieder zum Krankenhaus, ins Büro, in die Apotheke die Medikamente besorgen und dann zu mir ins Hotel bringen.

14268Warten vor dem Krankenhaus

Während dieser ganzen Zeit sorgte Lasha dafür, dass zumindest Anke und Daniel etwas Urlaub genießen konnten.
Am Dienstag sollte es nun nach Stepanzminda in den großen Kaukasus gehen. Etwas blöd für Daniel ohne Koffer, zwar inzwischen mit dem Notwendigsten ausgestattet, aber das Ladegerät für die Kamera war auch im Koffer. Aber George war auch in der Nacht nicht untätig, mit einer Mischung aus freundlichen und weniger freundlichen, dafür deutlichen Worten war es ihm Gelungen aus dem inzwischen zu einen stattlichen Chaos angewachsen Kofferberg der Abteilung „lost and found“ Daniels mit der Nachtmaschine angekommenen Koffer herauszufiltern. 
Und so bekam Daniel seinen Koffer am Dienstag dann noch vor dem Frühstück!

Und das muss hier jetzt einmal deutlich gesagt werden… So viel Engagement, Fürsorge und vor allem Organisationsgeschick ist für eine Reiseagentur nicht selbstverständlich. Einen großen Dank an George in dem gesamtem Team von Georgia-Insight für diese Meisterleistung!

Am Dienstag ging es mir auch schon etwas besser, dank etwa einer halben Tonne Medikamente und so konnte ich die Fahrt entlang der Heerstraße nach Stepanzminda auch etwas genießen.
Der Besuch bei dem „Mützenfrauen“, die sich unheimlich über die mitgebrachten Bilder gefreut haben. Dann das Denkmal der russisch-georgischen Freundschaft, bei dessen Besuch es leider heftigst anfing zu regnen und zu hageln. Der Kreuzpass war bedeckt mit einer dicken Schicht aus Hagelkörnern.

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Überall stürzten Wassermassen von den Hängen und plötzlich ging es nicht mehr weiter. Direkt vor uns war kurz vorher eine großen Schlammlawine abgegangen und hatte die Straße unpassierbar gemacht. Doch schon nach wenigen Minuten waren, wie aus dem Nichts Baufahrzeuge aufgetaucht und versuchten irgendwie der Schlammassen Herr zu werden und vor allem die Brücke vor dem Einsturz zu bewahren, denn dort drückten Tonnen von Schlamm gegen. Nach gut 2 Stunden war ein Fahrspur notdürftig freigemacht und wir konnten die  restlichen Kilometer nach Stepanzminda zurücklegen.
Endlich im Hotel angekommen bemerkte Daniel sehr treffend: „Wir sind jetzt knapp 4 Tage in Georgien und ich habe schon mehr Abenteuer hinter mir als in allen anderen Urlauben, es könnte jetzt gern etwas ruhiger werden.“

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Ich hoffe ich kann die nächste Tage den Blog mit schönen Reiseberichten und ganz ohne Chaosmeldungen fortsetzen.

Kategorien:GeorgienSchlagwörter:

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