8.8.2014 …in Tbilisi unterwegs


Die letzten Tage war ich in Tbilisi unterwegs, größtenteils zu Fuß und mit der Metro. Das Überqueren von Straßen ist jedesmal eine Herausforderung und nachdem ich auf Facebook etwas von locker 100 Km/h innerorts geschrieben hatte, will ich es nun einmal etwas differenzierte schreiben.

Also die Straßen sind breit… sehr breit… und manchmal noch breiter. Gefahren wird so, dass man gut durch- und vorbeikommt, also überall wo Platz ist und wenn es eben sein muss auch mal sehr schnell.  Alles was dem im Wege steht, ob Auto, LKW, Bus oder Fußgänger wird ersteinmal behupt. Fahrspuren oder sonstige Linien auf der Straße dienen eventuell der Verschönerung des Stadtbildes, haben aber sonst keine wirklich regulierende Bedeutung. Eine Ausnahme gibt es allerdings. Eine doppelte, durchgezogene weiße Linie wird niemals (!!!) wirklich niemals überfahren. Wahrscheinlich würde man zur Strafe mit lebenslangem Feierverbot oder ähnlichem  bestraft.

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Ja, es gibt hier auch Zebrastreifen, aber ich weiß nicht warum. Sie haben lediglich symbiloschen Charakter, denn Fußgänger werden auch hier in der Regel behupt. Der einzige sichere Ort für Fußgänger ist also der Gehweg (meistens jedenfalls) und mitten auf der Straße auf einer doppelten durchgezogenen weißen Linie.

Und manchmal gibt es sogar eine Fußgängerampel. Wenn Sie grün zeigt, hat man eine reelle Chance „lebend das andere Ufer“ zu erreichen. Leider sind die Straßen aber so breit, dass man kaum erkennt ob nun rot oder grün ist 😉

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Einige ganze Harte ignorieren dies aber alles und gehen, vielleicht in suizdaler Absicht, einfach drauf los.

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Besonders schwierig wird es wenn es gar keine Linien auf der Straße gibt. Hier hilft nur ein beherzter Sprint zur richtigen Zeit – und immer beide Richtungen im Auge behalten.

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Nach einer Zeit merkt man aber, dass es in gewissen Abständen immer Unterführungen gibt, vermutlich damit sich die Bevölkerungsteile östlich und westlich einer Straße mischen können.

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Diese Unterführungen sind sehr praktisch, kann man doch gleich den Einkauf fürs Abendessen erledigen und erhält dabei noch mehr oder weniger gelungene Livemusik.

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Um von A nach B zu kommen ist die Metro die beste Möglichkeit. Das Liniennetz ist zwar überschaubar, aber dafür leicht zu verstehen. Fahren = 0,5 Lari. Das ist doch mal ein Tarif den sogar ich verstehe.

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Beim Betreten bezahlt man mit einer elektronischen Karte und kann dann, nachdem man rund 60 Meter in die Tiefe hinabgestiegen ist, so lange und so weit fahren wie man möchte.

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Die Metro ist auch der wohl einzige nicht klimatisierte Ort an dem es sich einigermaßen aushalten läßt.

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Ja und dann gibt es noch die gelben Stadtlinienbusse. Sie fahren in Massen kreuz und quer und bringen einen wohl überall hin… wenn man nur verstehen würde wo sie hinfahren und nach welchem System.

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Und zu guter letzt die Marschrutkas, privat betriebene Überland-Buslinien, deren System auf den ersten Blick noch viel undurchschaubarer ist. Hier ein kleiner Teil vom „Marschrutka Busbahnhof West“ im Stadteil Didube.

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Manchmal reizt es mich ja schon hier einmal einen Selbstversuch zu starten, aber ich bin doch ganz froh das wir ab morgen ein Auto und sogar einen Fahrer haben. Denn morgen kommen Elke, Daniel und Anke am Flughafen an und ich freue mich schon sie abzuholen. Und dann startet unsere Fotorundreise…

…also dran bleiben!

Kategorien:GeorgienSchlagwörter:,

1 Kommentar

  1. Netter Bericht, da du noch länger hier sein wirst, kannst du dann einen kleinen Fehler aus eigener Erfahrung berichtigen; auch die doppelte Linie wird gerne überfahren.
    Gruss
    Gerhard

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