Eine lange Fahrt. Luftlinie sieht es gar nicht so weit aus, aber leider liegt dazwischen ein Gebirge das über 3000 Meter hoch ist und es gibt keinen Pass hinüber. Also fahren wir drum herum, zuerst nach Westen nach Smatredia, dann weiter nordwestlich über Senaki nach Zugidi und dann nach Norden entlang eines großen Stausees und schließlich wieder nach Osten bis nach Mestia.
Zunächst ist die Landschaft sehr flach, eine Tiefebene in der wir mal den kleinen Kaukasus auf der linken Seite sehen und dann wieder den großen Kaukasus auf der rechten Seite erahnen. Viel zu sehen gibt es nicht, wir kreuzen mehrfach die Bahnlinie nach Poti , Gelegenheit eine Eisenbahnfoto für Armin zu machen.
Hinter Zugidi zeichnen sich die Berge des großen Kaukasus immer deutlicher ab. Wie aus dem nichts erheben sich die Berge und wir fahren überwiegend bergauf und erreichen schließlich eine Staumauer mit Stausee und das heißt Fotostop!
Weiter geht es entlang des Stausees in engen Kurven, mal bergauf mal bergab, 10% Steigung sind durchaus üblich. Nun brauchen wir erst einmal einen Kaffee / Cola Stopp. Wir finden eine kleine Bar direkt an der Straße. Zu sehen gibt es hier Kühe die den Zebrastreifen benutzen und ein Haus mit interessanter Farbgebung.
Gestärkt ziehen wir weiter, werden aber nach kurzer Fahrt unfreiwillig gestoppt. Im Rahmen von Straßenbauarbeiten wurden Unmengen von Geröll auf die Straße gebaggert und das muss nun erst einmal eine Etage tiefer gebaggert werden – Vollsperrung! Eine gute Stunde werden wir hier verbringen. Die ersten Autos stellen sich noch brav an, dann aber kommt doch der georgische Ehrgeiz durch, man kann doch auch als Erster vorn stehen. So nach und nach rücken die Fahrzeuge zweispurig vor bis vor der Absperrung wirklich kein Platz mehr ist. Da die Baustellendurchfahrt sicher einspurig sein wird und von der Gegenseite auch Fahrzeuge zu erwarten sind, frage ich mich wie das ausgehen wird. Die Fahrer der verschiedenen Fahrzeuge haben sich inzwischen versammeln und kommentieren Wort- und Gestenreich den Fortgang der Bauarbeiten.
Urplötzlich geht es dann weiter und wie durch ein Wunder löst sich der Knoten der Fahrzeuge ohne große Probleme auf. Auf der nachfolgenden kurvenreichen Strecke muss dann aber durch das ein oder andere gewagte Überholmanöver die Rangordnung wieder hergestellt werden. An der Abzweigung nach Becho können wir einen ersten Blick auf den Berg Ushba erhaschen, mit 4700m die höchste Erhebung hier in Svanetien. Auf russischer Seite dahinter liegt der Mount Elbrus mit 5642m noch etwas höher.
Nun ist es nicht mehr weit bis Mestia und dort beziehen wir ein wunderschönes neu erbautes Quartier. Es bleibt allerdings nicht viel Zeit, den vor dem Abendessen wollen wir noch eine Matschuba besuchen, ein Museum welches einen Wehrturm und ein Wohnhaus für Mensch und Vieh zeigt. Nur muss man das erst einmal finden. Auch wenn ich schon längst aufgegeben hätte lässt Suliko nicht locker, fragt sich immer weiter durch und schließlich finden wir es auch. Man muss halt wissen, dass man beim Guest-House Larissa klingelt und dann kommt eine russisch sprechende Dame (Lasrissa?) macht auf, und kassiert auch das Eintrittsgeld (3 Lari).
So können wir einen Wehrturm besteigen und das Wohnhaus besichtigen.
Nun treibt uns der Hunger aber doch in die Pension zurück. Und wieder gibt es ein leckeres georgisches Essen (morgen muss ich aber mal ein Foto machen)
Eine Abendaufnahme mit den beleuchteten Wehrtürmen soll heute den Abschluss bilden. Morgen geht es mit dem Jeep nach Ushguli, dem höchsten dauerhaft bewohnten Dorf Europas (2.200m).
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