Einfach das italienische Leben genießen! Das ist unser Plan für diese Woche und wir schaffen es sogar diesen Plan durchzuführen. Ein gemütliches Frühstück in unserem tollen Hotel Borgo Eolie und dann ein entspannter Spaziergang durch Lipari, durch die Corso Vittorio Emanuelle II (Haupteinkaufsstraße) hinunter zum Fährhafen und dem Treiben der Fischer, der Touristen, der Taxifahrer und der Hafenarbeiter zuzuschauen.
Alessandro & Daniele – Liparis most famous Taxidriver
Vielleicht einen Abstecher ein wenig weiter in die Via Francesco Crispi und im Strandlokal einen Granite und Brioche zu nehmen. Und dann langsam wieder zurück, diesmal vielleicht durch die Via Giuseppe Garibaldi oder über das Castello zur Marina Corta, dem alten Hafen. Hier wird der Fisch angelandet, die Fischer flicken ihre Netze, aber auch die Touristenboote legen hier an und ab. Hier gibt es immer etwas zu sehen und bei einem Espresso oder einem Aperol Spritz kann man hier Stunden verweilen. Nach einigen Tagen werden wir in den Bars und von den Fischern bereits erkannt und gegrüßt.
Für dieses Netz hat er den ganzen Tag gebraucht…
…während er die Aufsicht hatte!
Aber wir entdecken auch neue Winkel. Rund um die Vico Bacco sind die Häuser mit sehr schönen Malereien ausgestattet.
alles nur gemalt… der Mann ist echt
Die alte Frau, die wir beim Blumen gießen fotografieren wollen, verschwindet leider um die Ecke
und fängt dann fürchterlich an zu schreien. Wir eilen hin und sehen, sie ist gestürzt. Bevor wir aber reagieren können kommt die (vermutliche) Tochter aus dem Haus, nicht um zu helfen sondern um die alte Frau wütend zu beschimpfen. Mitten in diesem italienischen Chaos versuchen wir der alten Frau aufzuhelfen, die Nachbarn haben inzwischen einen Stuhl gebracht und trotz weiterem Gezeter der Tochter beruhigt sich die Situation langsam. Zum Glück war es nur eine leichte Schürfwunde, die schnell versorgt ist.
…eine Rückfahrtkarte nach Canneto
ein löchriges Gesamtkunstwerk
Kleinere Ausflüge machen wir natürlich auch, zum Beispiel zur Cave di Pomice – einem alten Bimsstein-Werk, das so langsam verfällt. Ein schöner „lost place“. Oder wir fahren mit dem Bus in den Nachbarort von Lipari nach Canneto und sitzen dort ein wenig in der Bar und versuchen uns an „Mitziehern“ mit den Mopeds. Die alten Männer in der Bar, die wir fotografiert haben, kennen uns bereits und winken uns freundlich zu.
Ein größerer Ausflug steht aber auch auf dem Programm. Wir fahren auf die Nachbarinsel Salina und verbringen dort einen wunderschönen Tag in Pollara (Drehort des Films „Il Postino“), im Hauptort Malfa und schließlich zum Abschluss in Rinella. Das Ganze bewältigen wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln und wir haben damit (fast) das ganze Busnetz der Insel abgefahren – 18 km.
Blick auf Stromboli und Panarea
Nach einer Woche müssen wir leider wieder zurück. Das Schiff zum Festland ist fast pünktlich (die 20 Minuten Verspätung in Lipari werden fast wieder aufgeholt. Der Bus von Millazzo nach Catania startet mit nur 30 Minuten Verspätung, verreckt dann allerdings auf der Autobahn. Aber die Italiener sind grandios im Improvisieren – der Bus nach Messina wird zu unsere Havarie beordert und so laden wir bereits 10 Minuten später auf der Autobahn ohne Standspur (!!) unser Gepäck in den anderen Bus um und weiter geht es. Allerdings werden die Fahrgäste nach Messina dann ein paar Kilometer weiter – ebenfalls auf der Autobahn ohne Standspur – aufgefordert unseren Bus zu verlassen. Aber kurz darauf hält hinter uns ein weiterer kleinerer Bus, der die Gäste nun von der Autobahn in die Stadt Messina bringt. Wir setzen unser Fahrt nach Catania fort und erreichen die Flughafen mit nur 15 Minuten Verspätung.
Aber wir haben glücklicherweise sehr viel Zeit, den unser Flug geht erst um 19.30, dann aber direkt nach Hamburg. Dort werden wir von freundlichen 9 Grad begrüßt, was nach 25 Grad auf Lipari etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Im nächsten Jahr werden wir sicher wieder ein Woche dort verbringen und wir freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen mit Ornella, Massimo und Antonio in „unserem Hotel“ und den Fischern, den alten Männern in den Bars, den Taxifahrern und, und, und…
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