Im Oktober 2019 hatte ich die Gelegenheit noch einmal für eine Woche Kalabrien zu besuchen. Schon 2016 im November waren Elke und ich in Kalabrien, in Tropea.
Diesesmal sollte es ins nördliche zentrale Kalabrien nach Zoccalia bei Saracena gehen. Ich versuche ja ein wenig italienisch zu lernen bei Vincenzo in Lübeck und er hatte seine Schüler zu sich nach Kalabrien eingeladen zu einer „Sprachreise“. Letztlich verbrachten wir die meiste Zeit mit ausgedehnten wunderbaren Ausflügen, viel Kochen und natürlich auch dem lokalen Wein.
Nach allem, was ich vorher über die Gegend in Erfahrung bringen konnte, hatte ich keine großen fotografischen Erwartungen. Ich wurde dann aber sehr positiv überrascht, denn eine fantastische Landschaft, sehr freundliche Menschen und die so typisch italienische „Barkultur“ fanden sich in unmittelbarer Umgebung. Es war eine wahre Freude in den Ortschaften auf Entdeckungstour zu gehen, die ein oder andere Bar für einen Café zu besuchen und einfach dem „normalen“ Leben zuzuschauen.

Etwas oberhalb von Zoccalia und nur wenige Autominuten entfernt liegt Saracena auf rund 600m über dem Meer.

Von Saracena ist man in einer guten halben Autostunde im Nationalpark Monte Pollino mit Bergen über 2000m Höhe und in einer halben Autostunde in die andere Richtung ist man am Ionischen Meer mit wunderbaren Sandstränden.


Jeden Tag besuchten wir einen anderen Ort der Umgebung und alle waren sehr schön. Da es in dieser Gegend wohl kaum ausländische Touristen gibt, wurde wir bei unseren Spaziergängen eigentlich immer sofort angesprochen und es ergaben sich interessante Begegnungen.

















Sehr beeindruckend ist der alte Teil von Saracena, nicht etwa weil es besonders schön, sondern weil es extrem verwinkelt ist. Die Straßen sind steil und schmal (daher fahren hier wohl nur Fiat 127), mit zahlreichen Treppen. Jeder dem ich begegnete sprach mich an, weil ich ein unbekanntes Gesicht in dieser Stadt war.




















In dieser Bar in Zoccalia, also „in the middle of nowhere“habe ich versucht mit meinen paar italienischen Brocken einige belegte Brötchen für einen unserer Ausflüge zu bestellen. Jeder meiner Wünsche wurde von den anwesendem Besitzer, seinem Vater und seiner Mutter mit einem Kopfnicken quittiert. Nachdem ich fertig war meldete sich die Mutter mit den Worten: „Das kriegen schon hin!“ in astreinem akzentfreiem Deutsch. Sie hatte 20 Jahre in Wipperfürth gelebt und natürlich wusste sie, dass ich aus Deutschland bin und mit einigen Anderen bei Vincenzo war, um italienisch zu lernen. Und so lies sich mich eben einfach versuchen…

Und so wurde der kurze Trip nach Kalabrien zu einer fotografisch wirklich tollen Woche. Natürlich wurde sofort eine weiter Reise geplant und im April 2020 sollte es dann noch einmal für 10 Tage dort hin gehen. Aber aus der Reise wurde dann aus „bekannten Gründe“ nichts. Nun planen wir einmal vorsichtig für den Mai oder Juni 2021.

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