Das also ist finnisch Lappland. Es ist vor allem Gegend, aber davon jede Menge. Viele Seen – soweit man das in zugefrorenem Zustand beurteilen kann – Birken und Kiefernwäldchen, leichte Hügel und viel, viel Schnee.
Die finnische Sprache lässt sich irgendwie nicht lesen und gesprochen hört sie sich auch nicht viel besser an, aber die Finnen verstehen sich untereinander offenbar und das ist ja die Hauptsache.
An der örtlichen Schule wurden gerade fleißig Schneeskulturen erschaffen, die wir dann auch ausgiebig bewundert haben.
Das Hauptverkehrsmittel ist hier der Schneescooter, was die „Streetphotographie“ vor ganz neue Herausforderungen stellt. Es knattert und lärmt allen Orten und gern kreuzt ein Scooter auch mal ohne Vorwarnung die Straße, ein Ereignis, was in unserer StVO mal wieder nicht geregelt ist…
Rentiere gibt es hier auch, angeblich so um die 20.000 Tiere. Man sieht sie allerdings nicht, da sie irgendwo in der endlosen Weite versuchen sich zu ernähren. An den Bauernhöfen gibt es manchmal Gatter mit einigen Tieren, die wir natürlich dann gern ersatzweise fotografieren. Und die könnenja auch nicht weg 🙂
Einen Tag sind wir ins 80 km entfernte Kautokeino gefahren, das liegt in Norwegen, mit der entsprechenden Zeitverschiebung (siehe letzter Blog)… wie man hier ohne Jetlag leben kann ist mir ein Rätsel.
Kautokeino ist die „Hauptstadt“ der Samen. Sie besteht aus 2 Supermärkten (Rema1000 und Coop), einer Kirche (natürlich verschlossen), einem Gesundheitszentrum, einer Schule und einigen darum herum gruppierten Häusern. Nicht mal ein anständiger Souvenirshop ist zu finden, geschweige denn irgend ein Same oder Samin (sagt man das so?) in traditioneller Tracht…
Also besuchen wir eine Silberschmiede, in der uns die Besitzerin (Deutsche) etwas über die Kultur der Samen erzählt, sich das Ganze aber dann doch eher als Verkaufsveranstaltung entpuppt. Na ja, wo von soll man auch sonst hier leben.
Auf dem Rückweg, stoppen wir dann zum Fotografieren noch an einer Rentierherde, die sich aber sofort verzieht als sie uns erblickt und an einem Fluss (nicht zugefroren!!) der sich aber beharrlich wehrt, da er von hüfthohem Pulverschnee umgeben ist, in dem man sich nicht einmal schwimmend bewegen kann.
Nicole macht aus der Not eine Tugend und entspannt sich…
Nach vielen Mühen doch erreicht
Natürlich besuchen wir auch eine Huskyfarm. 168 Hunde wohnen hier zur Zeit. Die meisten unserer Teilnehmer wollen eine Hundschlittenfahrt machen. Die meisten Hunde auch, nur bei einem Schlitten treten die Hunde in einen unbefristeten Streick (wahrscheinlich alles GDL-Mitglieder), aber sie werden flugs ausgetauscht.
Ich beschränke mich aufs Fotografieren von Abfahrt, Ankunft und während der Abwesenheit Schlitten auch der verbliebenen Hunde.
nicht erwartet ich hätte ihn hier…
Während dessen komme ich mit einem Finnen ins Gespräch, der sich wundert, dass ich nicht mitgefahren bin. Es meint, dass es für die Hunde schon anstrengend ist… jetzt im Frühling! Aha – jetzt im Frühling… ich sehe mich kurz um und sehe überall 1-2 Meter Schnee… ich checke kurz meine Kleidung und stelle fest, ich habe fast alles an was im Koffer war… jetzt im Frühling. Diese unterschiedliche Sicht der Dinge zeigt sich auch noch an anderer Stelle. Als er erfährt, dass wir alle Fotografen sind, meint er es sei doch schade, dass wir in den letzten 14 Tagen kein Nordlicht hatten. Aha, da frage ich mich doch was wir die letzten zwei Wochen des nachts fotografiert haben…nein, das wäre kein richtiges Nordlicht gewesen, wenn man davon aufwacht, weil es so hell ist, dann ist Nordlicht.
Nein, wir waren sehr zufrieden mit dem was wir gesehen haben. Und zur Belohnung gab es in der letzten Nacht in Enontekiö noch einmal tolles Nordlicht.
Am Samstag ging es dann zurück nach Evenes in Norwegen. 6 Stunden Fahrt durch endlose Weiten, erst Finnland, dann Schweden und zum Schluss Norwegen. Wir sehen ab und zu ein Rentier an der Straße und auf der Straße und manchmal auch tot am Straßenrand. Darum haben die LKW hier meist einen Rammschutz.
Wir schaffen es aber unfallfrei bis nach Evenes. Morgen werden wir hauptsächlich wartend auf Flughäfen verbringen. Wir haben rund 5 Stunden Aufenthalt in Oslo.
Nun genießen wir an unserem letzten Abend aber noch einmal ein leckeres Buffet und dann natürlich die Fotos der letzten drei Wochen.
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